EMDR (= Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist eine moderne – in den USA entwickelte – Behandlungsmethode.
Sie ist die wissenschaftlich anerkannt effektivste Behandlungsmethode zur Behandlung traumatisierter Personen.
In Deutschland wurde die EMDR-Methode durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie 2006 für die Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) bei Erwachsenen anerkannt.
Auch die WHO („World Health Organisation“ = Weltgesundheitsorganisation) hat EMDR als eine von 2 Methoden zur Behandlung der PTBS bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen anerkannt.
Der Patient konzentriert sich nach der Vorbesprechung und Stabilisierungsphase kurz auf ein nicht ausreichend verarbeitetes Erlebnis/eine belastende Erinnerung (das Trauma) und folgt gleichzeitig den Fingerbewegungen des Therapeuten. Alternativ kann statt mit Fingerbewegungen auch mit wechselseitigen Berührungen (sog. Taping) oder mit bilateralen auditiven Reizen gearbeitet werden.
Die Aufmerksamkeit des Klienten ist somit zeitgleich in der Vergangenheit (der Erinnerung an das schmerzhafte Geschehen) und in der Gegenwart (bei den Fingerbewegungen des Therapeuten).
Durch diese Vorgehensweise wird eine bilaterale Hemisphärenstimulation im Gehirn des Klienten angestoßen, wodurch der Informationsverarbeitungs-prozess ablaufen kann.
Hierdurch kommt es beim Klienten zu einem Abklingen der körperlichen Erregung und zum Verblassen des belastenden Erlebnisses, was auf Seiten des Klienten als deutlich spürbare Entlastung empfunden wird.
So berichten Klienten -nach erfolgreicher EMDR Therapie- dass „das Bild des belastenden Ereignisses plötzlich weg sei, oder wie vernebelt“, wie sie auch in der Lage sind ihre negativen Gedanken nun positiver zu formulieren.
Dies lässt sich neurologisch erklären, da das Gehirn Erlebnisse
(positive, wie negative) als „Bild“ abspeichert. Im Falle eines Traumas werden die damit verbundenen Bilder fragmentarisch, ungeordnet abgespeichert, woraus in Folge dysfunktionale Verhaltensmuster und belastende Gefühle resultieren. Diese können nicht durch rein kognitiv-intellektuelle Vorgehensweise auf Seiten des Klienten aufgelöst werden.
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